Wireless LAN ist inzwischen sehr schnell, eine bekabelte Verbindung bietet aber noch immer Vorteile. Sie hat eine niedrigere Latenz und ist zuverlässiger. Das größte Problem mit WLAN ist gute Signalqualität im gesamten Haus. Ein anderes Problem ist die Übersättigung des 2,4 GHz Bands, wo es schwierig sein kann, noch einen freien Kanal zu finden. Darum wollte ich in meinem Haus, wo möglich, Kabel verwenden.
Zum Glück haben mehrere Zimmer einen Telefonanschluss mit Röhren die zum Sicherungsschrank laufen. Dank Voice over IP und drahtlosen DECT Telefonen (wenn man überhaupt noch Festnetz hat) sind die Telefonkabel unnötig geworden und können durch Ethernet Kabel ersetzt werden.
Hierfür braucht man die folgenden Sachen::
- UTP Kabel (ich habe Cat5E benützt)
- RJ45 Datendosen
- RJ45 Stecker
- Crimpzange
- Seitenschneider und Abisolierer
- LSA punchdown tool
- Kabeltester (empfohlen)
- Kabeleinziehhilfe (empfohlen)
- Schraubenzieher
- Montageband
Ich habe diesen Werkzeugsatz gekauft (gibt es in Deutschland z.B. bei Reichelt) in dem alles enthalten ist, einschließlich einiger RJ45 Stecker. Ich habe erst probiert die Litzen des UTP Kabels mit denen des Telefonkabels zu verdrillen, mit Klebeband zu umwickeln und dann zu ziehen, aber das hat nicht funktioniert. Die Lösung war um die Kabeleinziehhilfe als Zwischenstück zu verwenden. Die Litzen durch die Ösen führen, zurückschlagen und mit Klebeband umwickeln (nicht zu dick). Hierdurch blieb alles aneinander hängen. Es hilft auch, wenn eine zweite Person die Kabel durchschiebt.
Im Sicherungsschrank habe ich RJ45 Stecker an die Kabel angeschlossen, damit sie in einen Switch gestöpselt werden können. Laut dem Lehrbuch würde man ein Patchpanel verwenden, das ging mir für den Einsatz im Haus aber zu weit. Das Abisolieren und Sortieren der Litzen ist etwas nervig, hier aber gut erläutert:
Der Anschluss an die Datendosen wird hier erläutert. Hierbei das B Anschlussschema benützen! Das geht ziemlich flott:
Alle Verbindungen erst mit dem Kabeltester testen bevor die Datendose festgeschraubt wird. Ein Fehler in der Litzenreihenfolge ist schnell gemacht.
Das Zimmer in dem mein PC und mein WLAN Acess Point stehen, hat leider keinen Telefonanschluss. Die Lösung war hier ein flaches UTP Kabel, das hinter der Fußleiste ins Nebenzimmer läuft. Hierfür war ein kleines Loch in der Wand ausreichend.
Das Netzwerk sieht dann so aus:
Hierdurch habe ich drei Stellen, an denen ich zusätzliche Apparate zufügen kann:
- Das Modem im Wohnzimmer hat einen Vierfach-Switch. Zwei Anschlüsse sind belegt durch Fernseher und die Leitung zum Sicherungsschrank, wodurch zwei z.B. für einen Spielcomputer überbleiben.
- Im Sicherungsschrank habe ich eine Steckdose und genug Platz für z.B. eine NAS und einen Smart Home Controller. Von hier aus laufen auch Röhren zu zwei weiteren Telefonanschlüssen, wodurch auch die übrigen Zimmer bekabelt werden könnten.
- Der Access Point in meinem Büro hat einen Vierfach-Switch, hier kann ich also auch noch meinen Laptop anschließen.